Eine Reise zu Kultur, in die Natur und zum Genuss? In die Wallonie? Als Barbara Buchholz vom Belgien-Tourismus Wallonie uns im Herbst 2021 auf eine Kooperation ansprach, haben wir vielleicht alle Drei erstmal auf eine Karte geguckt, von welcher Region wir eigentlich sprechen. Wallonie, Belgien, na klar, aber eigentlich wussten wir recht unterschiedlich viel oder wenig über das Nachbarland. Wir beschlossen eine Bloggerreise, auf der wir im Rahmen eines honorierten Auftrags auf drei Routen in der Wallonie unterwegs sein und uns am Ende für 24 Stunden in Namur treffen würden.
Anke war im Jugendstil unterwegs, besuchte die Abtei von Villers-La-Ville und erlebte Abenteuer in Charleroi.
Ute reiste nach Bouillon und ins Bücherdorf Redu, erlebte Überraschendes im Tabakmuseum und betrat einen Tempel des belgischen Bieres: die Abtei Notre-Dame d’Orval.
Wibke begab sich mit dem Fahrrad auf Forschungsreise durch die Wallonie und sammelte unterwegs Orte wie Kiesel in der Hosentasche.
Und so näherten wir uns auf verschiedenen Wegen der Hauptstadt der Wallonie: Namur.
Wibke begab sich mit dem Reiserad auf den in Radsportkreisen legendären Anstieg zur Zitadelle, die Route Merveilleuse. Die gepflasterte, kurvenreiche Straße war schon oft Schauplatz von internationalen Radsportklassikern. Selbst der Giro Italia war dort 2006 zu Gast: „zur Erinnerung an ein Grubenunglück im belgischen Marcinelle bei Charleroi im Jahre 1956, sowie als Hommage an die zahlreichen im französischsprachigen Teil Belgiens lebenden Exil-Italiener in Seraing südlich von Lüttich” (quaeldich.de) und zahlreiche Rennradfahrer*innen staunten an diesem Morgen über eine keuchende Herbergsmutter, die sich entlang der Festungswälle den Hügel hochstemmte und zwischendurch die Ausblicke genoss.
So trudelten wir dann nach und nach in Namur ein und trafen uns mittags in unserer imposanten Unterkunft, dem Hotel Chateau Namur. Schnell in den Zimmern installiert, ein bisschen frisch gemacht und weiter geht’s.
Mit der Seilbahn fuhren wir runter in die Altstadt, wo uns Alain Pamart zu einer Stadtführung erwartete. Wir waren allerdings schon so voll mit Erlebnissen und Eindrücken, dass wir ihn überredeten, gleich zu unserer ersten Station Barnabeer zum Bier-Testing zu gehen. Wir konnten uns jede*r zwei Biersorten zum probieren aussuchen, bei 300 Bieren im Angebot nicht ganz einfach – die kamen in kleinen 0,15 Gläsern – dazu orderten wir ein Snackplatte, mit Salamis und Käse. Sowas kommt in Belgien übrigens immer ohne Brot. Also Wurst und Käse pur. Wir verbrachten eine sehr angenehme, verplauderte Stunde dort im im Biergarten. Danach streiften wir zu viert noch durch die Stadt, bekamen von Alain einiges zur (Kultur-) Geschichte Namurs erklärt und fuhren dann wieder hoch zur Zitadelle, wo wir einen herrlichen Blick über die Stadt genossen und von Alain ein schönes Profilfoto für seinen Instagram-Account machten. 😉
Abends gab es ein fulminantes 3-Gänge Menü mit Weinbegleitung im Hotelrestaurant. An das Hotel ist eine wohl recht bekannte Hotelfachschule angeschlossen und in dem Restaurant lernen die Auszubildenden direkt am Gast. Das war alles sehr reizend, das Essen fantastisch. Das Licht zum fotografieren leider nicht sehr gut. Müde und satt fielen wir dann bald in unsere Prinzessinnen-Betten.
Der Sonntag Vormittag war leider etwas frisch und grau, aber wir flanierten noch ein bisschen durch die Stadt, erwischten einen strubbeligen Flohmarkt, fotografierten Geschäfte, Türen, Fenster, Türgriffe und Anke gab sich dem Jugendstil hin. Das Parlament der Wallonie hat an der Mündung von Maas und Sambre einen sehr gut gemachten Info-Point. Wir haben uns da gleich mal für Landwirtschaft und Fischerei stark gemacht.
Mittags kam die Sonne raus und wir fanden Platz in der Brasserie de Namur, die sich als Glücksgriff erwies, denn hier bekamen wir das lang ersehnte typisch belgische Essen in ausgezeichneter Qualität zu einem sehr günstigen Preis.
Die Schnecke ist das Wappentier von Namur, angeblich haben es die Namurer gerne langsam und gemütlich. Auf dem Place d’Armes steht eine Bronzeskulptur von Djoseph und Francwes (die uns an Tünnes und Schäl erinnerten), der eine hat eine Schnecke im Käfig, der andere eine Schnecke an der Leine – damit ihnen die Schnecken nicht weglaufen.
Historische Bauten gibt es in Namur jede Menge. Ein besonderes Highlight ist sicher die Kirche Saint Loup, die eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat. Von außen wird man sofort an Il Gesú erinnert, die berühmte Jesuitenkirche Roms. Mit ihren großen Voluten an der Fassade, die vom ersten ins zweit Geschoss führen, hat man fast den Eindruck, als wären hier wieder die Schnecken mit von der Partie. Nein, Spaß beiseite: hier schwingt und wallt es ganz so, wie es der Barock gerne hat.
Erbaut zwischen 1621 und 1645 vom Architekten Pieter Huyssens, war sie ursprünglich Ignatius von Loyola geweiht, dem Gründer des Jesuitenordens. Als der Orden aber im 18. Jahrhundert in Ungnade beim Papst fiel, benannte man sie nach dem Heiligen Lupus, der im 5. Jahrhundert als Bischof von Troyes in die Geschichte eingegangen ist. Die Innenausstattung der Kirche lässt einen staunen. Schon Baudelaire war begeistert von dem Rosa, Schwarz und Silber des üppigen Barockraumes. Ganz schön viel Kirche!!! Als wir wieder auf die Straße traten, schaute Alain irritiert auf die Fassade: Wo sind denn die Heiligenfiguren hin, die normalerweise in den Nischen stehen? Wir haben es nicht rausbekommen. Aber ein bisschen Geheimnis muss bleiben.
Ein Quiz: Wir verlosen mit Belgien-Tourismus Wallonie den Walloniebüggel
Wir waren unterwegs. Wir waren Sammlerinnen. Nicht nur von Eindrücken und Erlebnissen: Wir haben alle Drei von unseren Routen etwas mitgebracht für den Walloniebüggel*, den wir zusammen mit Belgien-Tourismus Wallonie unter allen verlosen, die uns bzw. Barbara Buchholz von Belgien-Tourismus Wallonie die richtigen Antworten auf drei Fragen senden:
- Wofür steht die Abkürzung RAVeL?
- Welchen Spitznamen haben die Bewohner*innen von Charleroi angeblich für ihre Stadt?
- Wieviel Einwohner*innen hat das Bücherdorf Redu?
Wer unsere Blogbeiträge aufmerksam gelesen hat, wird die Antworten locker beantworten können. Alle anderen haben nun etwas zu lesen oder finden die Antworten auf anderen Wegen, wir sind davon überzeugt. Vielleicht seid Ihr auch bereits Wallonie-Profis?
Sendet Eure Antworten mit Eurem Namen, Eurer E-Mail-Adresse und Eurer Postadresse (in Deutschland, kein Postfach) an Buchholz@belgien-tourismus-wallonie.de. Der Einsendeschluss ist der 31.7.2022.
Alle Daten werden ausschließlich für diesen Zweck verwendet. Mit der Teilnahme erklärt Ihr Euch einverstanden, dass wir im Falle eines Gewinns Euren Namen nennen. Über ein Foto von Euch und dem Gewinn würden wir uns sehr freuen, gern auch in Social Media mit Hashtag #KultourWallonie. Der Versand erfolgt durch Belgien-Tourismus Wallonie. Teilnehmen können alle Menschen über 18 Jahre und mit Wohnsitz in Deutschland (mit der Bitte um Verständnis an alle, die andernorts leben – das Porto wäre leider irrwitzig hoch.)
*Büggel ist Kölsch für Tasche, Tragebeutel
Transparenzhinweis
Die Reisekosten wurden vom Tourismusverband Belgien-Tourismus Wallonie übernommen, inklusive Anreise und Auslagen. Herzlichen Dank für das unkomplizierte und herzliche Miteinander!
Eine ausdrückliche Folgeempfehlung übrigens für Instagram, Facebook und Twitter, wo man mit den Menschen vom Tourismusverband ins Gespräch kommen und andere Eindrücke von der Wallonie erhalten kann. Außerdem gibt es einen hörenswerten Podcast: Bonjour Wallonie! Das ist alles sehr einladend, unaufgeregt und freundlich gemacht.
One thought on “KultourWallonie – Zusammentreffen in Namur”