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Tweetup? Aktionskunst! Jäger, Sammler und ein Schuh bei der #udojagd im Dortmunder U

»Sammeln verbindet« war das Motto des Internationalen Museumstags am 18. Mai 2014. Frei haben wir für unser interaktives Tweetup im Dortmunder U den Besucher als Jäger und Sammler interpretiert und zur #udojagd gerufen. Wir stellten uns die Frage, wie der Besucher eine Kulturinstitution verändert, wenn er sie selbst verändert durch Eindrücke und Erlebnisse wieder verlässt. Wie lassen sich seine Spuren visualisieren, für andere Besucher und für das Dortmunder U selbst?

Die Herbergsmütter besetzen das Dortmunder U! Hu!
Die Herbergsmütter besetzen das Dortmunder U! Hu!

Eine gut aufgelegte Gruppe von Twitterern und Bloggern kam im Dortmunder U zusammen, aus nah und fern, von 13 bis zum gesetzteren Alter, von alten Bloggerhasen bis zum Twitterneuling, alle mit viel Abenteuerlust und Neugier auf Kunst und Kultur. Gleich zu Beginn ließen wir uns vom Social-Media-Manager des U, Christian Spließ, zu einer #udojagd-Hymne dirigieren. Ohnehin war das Dortmunder U war ein wunderbarer Gastgeber: in einer gemütlichen Bloggerlounge gab es Getränke und Strom. Das WLAN schwächelte etwas,  aber das wird, wie wir erfuhren, ohnehin nachgerüstet werden. Aber spätestens bei der Mittagspause ließen sich bei Pausenbrot und Capri-Sonne Tweets und Fotos rausschubsen.

Region im Wandel. Das Dortmunder U setzt auf den Austausch mit seinen Besuchern, ob vor Ort oder im digitalen Raum, und ist als Zentrum für Kultur und Kreativität ein Ort, der zum aktiven Mitmachen einlädt. Darüber hinaus steht das Dortmunder U für den Strukturwandel und Aufbruch um Ruhrgebiet, worüber auch ARTE kürzlich in seiner Reihe Eutopia berichtete (noch in der Mediathek, rasch ansehen!)

Aneignung eines Ortes. Die etwa zwanzig Teilnehmer teilten wir in zwei Gruppen auf, die füreinander und nacheinander Spuren auslegten: auf bunten Kärtchen hinterließen sie Fragen an nachfolgende Besucher und an das Dortmunder U, Schlagwörter, ihre Gedanken und Eindrücke oder markierten mit Glitzersternen und Klebeherzen Lieblingsstellen. In der Ausstellung Körpermaumau mit Werken von Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt galt es außerdem, dem Museum eine Geschichte zu erzählen, ob in Tweets, Fotos oder Videos. Da entstand etwa eine Museums-Foto-Lovestory in zwölf Tweets. Ganz im Sinne des Dortmunder U setzten wir an diesem Tag nicht auf die reine Dokumentation und das »Gucken von Kunst« bei einem Tweetup, sondern auf eine eigenständige, kreative Annäherung und Aneignung des Ortes und der Werke. so hinterließen wir auch vier Landarbeiter im U. Ob sie schon gefunden wurden?

Für einige ist das Dortmunder U schon ein Lieblingsort, für viele war es der erste Besuch – und es wird nicht der letzte bleiben. Hier ist seit 2010 eine Kulturinstitution entstanden, die den Geist von Social Media ganz selbstverständlich aufgreift und einlädt, sich aktiv und mithilfe von Kunst und Kreativität mit gesellschaftlichen Themen und Fragen auseinanderzusetzen.

Kunst gucken? Fluxus sein! Ganz selbstverständlich war uns daher auch, mit Remakes gleich zweier Hommagen an den Fluxus Aktionskunst zu integrieren und auch Menschen auf den Straßen und an den Bahnhöfen aus ihrem Alltag zu reißen: wir zogen einen Schuh hinter uns her, von Köln nach Dortmund und durch die Innenstadt von Köln bis ins Museum Ludwig, eine Ehrung des Schuhs Frieda, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bastelten in Dortmund Fluxuspapierflieger und gaben sie uns mit Aktionsbotschaften für die Kölner mit.

Strahlkraft nach außen. Über eine Million Impressions haben wir mit unseren fast 700 Tweets mit dem Hashtag #udojagd erreicht. Das entspricht einer theoretischen Reichweite, in der Facebook, Instagram und Vine noch gar nicht berücksichtigt sind. Kulturinteressierte Twitterer aus ganz Deutschland und auch aus Österreich, England und Frankreich haben mitgelesen und unsere Tweets retweeted oder kommentiert. Und mancher schaute aus der Ferne aufmerksam auf seine alte Heimat:

Damit konnten wir dem Dortmunder U Sichtbarkeit über Ort und Zeit hinaus verschaffen, denn über die Aktionen zum Internationalen Museumstag wird nach wie vor gesprochen, etwa bei der Maitagung kürzlich oder demnächst beim stARTcamp Ruhr York*.

*Tipp! Am 14.-15. Juni 2014 findet das stARTcamp Ruhr York im Dortmunder U statt, ein Barcamp für Kultur im Social Web.

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