Der Besuch war schon lange fällig. Mit Qwoo, dem Maskottchen des Currywurstmuseums in Berlin, verbindet uns Herbergsmütter schon seit Jahren eine warme Kollegenfreundschaft. Und immerhin durften wir 2012 beim stARTcamp Köln die Pelzwurst und seinen geschätzten Kollegen und Begleiter, Sebastian V., in die Arme schließen. Hurra, wir hatten die kultige Wurst da!
Für den Gegenbesuch brauchte ich (Wibke) eine Weile. Immerhin ist in Berlin immer irgendwas. Aber selten Zeit. Das sollte und musste mal geändert werden. Huhu, Qwoo, da bin ich!
Qwoo (Ku-wu spricht man den Namen übrigens aus) ist ein Vorzeigebeispiel, wie eine Kulturinstitution ein Maskottchen klug, nachvollziehbar und vielfältig einsetzen kann. Nicht selten setzen Institutionen ein Maskottchen nur mit spitzen Fingen „für die Kleinen“ ein. Das wird dann rasch zuckersüßlich und unglaubwürdig. Wie schwierig es ist, würdevoll Geschichten und Theater für und mit Kindern zu machen, können sicher die bestätigen, die das zu ihrem Beruf gemacht haben. Ein bißchen die Stimme verstellen und ein niedliches Stofftier zu benutzen genügt da nun mal nicht …
Anders also Qwoo: die knallrote Plüschwurst ist eine eigenständige Persönlichkeit mit viel trockenem Mutterwitz, mitunter einer herrlichen Kodderschnauze und immer auf Zack, wenn es um Currywurst geht. Und vor allem nicht nur „für die Kleinen“, sondern ein würdevoller und erwachsener* Repräsentant eines außergewöhnliches Museums.
*Also, so erwachsen wie wir alle, nä?! 😉
Durch Social Media ist das Currywurstmuseum zu einer Pilgerstätte von Kulturdigitalien geworden. Ohne Qwoo im Social Web wäre ich vermutlich auf dieses feine Museum gar nicht aufmerksam geworden. Und dabei ist ein Besuch im Currywurstmuseum eine bemerkenswerte Lustreise in die deutsche Kulturgeschichte. Wer erfand die Currywurst? Was war das für eine Zeit, in der die Currywurst erfunden wurde? Was ist das Besondere an der Currywurst? Woher kommen die Gewürze für die Currysauce?
Die Ausstellung lädt zum Mitmachen und Erforschen ein und ist liebevoll gestaltet. Mein Lieblingsort war der Imbisswagen, wo man selber mal hantieren konnte. Hm, aber eigentlich auch der Ort, an dem man alles mögliche über die Currysaucengewürze nachlesen und sie erriechen konnte. Oder war es das Wohnzimmer der Erfindern der Currywurst?
Mich machen Museumsbesuche immer schrecklich hungrig. Dieser nochmal besonders, denn es ging ja die ganze Zeit ums Essen. Die riesigen Fritten ließen sich leider nicht essen.
Ein Glück, dass es gleich im Currywurstmuseum auch sauleckere Currywurst in verschiedenen Darreichungsformen zum Probieren gibt. Mjum! Die Currywurst hatte ich allerdings so flott verspeist, dass ich sie nicht mehr knipsen konnte …
Also, unbedingt ein Tipp, ob nun bei Twitter, Facebook und auf jeden Fall vor Ort.
Das Deutsche Currywurstmuseum hat Ende 2018 seine Türen dauerhaft geschlossen.
Currydank für die Blumen! :))
Und vielen Dank für den Hinweis auf ein echt original #lakritzel im Gästebuch, das unsere kreativen Besucher ja von/auf allen Seiten gleichzeitig beschreiben. 😉